Heute ist der erste Schultag nach den Ferien. Vor einigen Tagen habe ich in die Elternwhatsappgruppe geschrieben, dass es ja heute wieder losgeht. Die Hälfte der Eltern antwortet, dass sie noch im Ferienmodus sind und erst nächste Woche wiederkommen. Nun ja, dann ist das wohl so.
Ich bin 30 min vor Trainingsbeginn in der Halle, und hole aus dem Geräteraum Matten, Kästen etc., alles was ich so brauche. Die Halle ist gefühlt 35 Grad warm, ich schwitze sofort. 20 min vor Trainingsbeginn stehen 2 Jungs mit ihrer Mama vor der Halle. Anton und Noah, Anton ist ausgesprochen sabbelig und redet ständig. Gelegentlich kommt auch Noah zu Wort, natürlich ist der auch zuerst fertig und rennt in der Halle herum, nimmt sich ein Ball und schießt ihn durch die Gegend. Anton redet immer noch und vergisst dabei, sich die Socken anzuziehen. Er erzählt wann die Mädchen bei einem Spiel gewonnen haben und wann die Jungs. Die natürlich 100 mal öfter in seiner Wahrnehmung. Irgendwann trudeln 4 andere Kinder ein, so auch Lotti, die viele Wochen beim Schwimmen war und nicht zum Handball konnte. So sind 6 von eigentlich 23 Kindern da. Die Mütter, die mir sonst immer helfen, haben auch noch „Ferien“ oder deren Kinder sind hitzekrank.
Zu Beginn sitzen wir im Kreis und die Kinder erzählen, was gerade so los ist, wie der beste Freund heißt, welches Haustier sie haben etc. Eine fröhliche Runde, das Begrüßungslied mit Hallihallo… haben sie noch drauf.
Wir starten mit Ticken, bzw. Wäscheklammern ziehen. Vier Kinder wollen Ticker sein und das gleichzeitig, aber auch das kriegen wir geregelt. Die Eltern verziehen sich schnell im Umkleideraum, eigentlich sitzen sie liebend gern auf der Bank und schauen ihren Flöhen zu, heute muss ich nichts sagen und sie rausschicken. Im Umkleideraum ist es 10 Grad kälter, ihr Bedürfnis, in der Halle zu sitzen ist heute sehr gering.
Danach kommen diverse Übungen dran, über Bänke laufen, Bälle hoch, etc. Einige Kinder sind beim Bänkegehen sehr vorsichtig und wollen von mir gehalten werden. Rückwärts gehen lassen wir heute mal weg, stattdessen gibt es ständig Trinkpausen. Irgendwann sollen die Kinder in einer Schlange stehen und dann hinter einem Ball herrennen, mit der Hand aufnehmen, später mit dem Fuß stoppen etc. Bennet macht es vor, er kann das alles schon. Er rollt sich den Ball sogar selber vor. Schlange stehen ist schwer, ständig drängelt sich einer vor, Anton beschwert sich und sagt, wer sich vorgedrängelt, hat, sich selber lässt er außen vor, das übernimmt dann Noah. Die zwei Mädchen drängeln sich nie vor, sie entsprechen dem üblichen Klischee und machen keine Faxen.
Am Ende Fischer, Fischer, dieses Mal habe ich Glück, kein Kind weint, weil es getickt wurde selbst dann nicht, wenn der schnelle Bennet es tickt. Am Ende sitzen wir im Kreis, natürlich geht der Stress los, wer neben mir sitzen darf. Bennet ist der schnellste und Lotti hat das Nachsehen. 45 min sind rum, ich bin schweißgebadet und habe die Trinkflasche leergetrunken. Es sind süße Kinder, ich habe sie wirklich gern und freue mich, dass sie da sind und Handball lernen wollen.