Alle Minigruppen haben einen Namen. Unsere Trainer*innen der SG HH Nord sind bei der Namensgebung ihrer Teams ausgesprochen kreativ: Wilde Hummeln, Nordlichter, Rasende Hasen etc , meine Mädchen nennen sich Flinke Füchse. Mit diesem Namen feuern sie sich bz.B. bei den Minispielfesten an Dazu gibt es ein passendes Maskottchen, natürlich ein Fuchs.
Trainingsbeginn ist um 17:00 Uhr, vorher trainiere ich dort eine der drei Zwergengruppen.
Kurz vor 17:00 Uhr stehen die ersten Mädchen in der Halle und schauen den Zwergen zu, die das Training mit Fischer Fischer mit anschließendem Sitzkreis und Abschlusslied beenden.
Die Mädels rennen sofort los, spielen Ticken oder stehen einfach auf der Bank und schnattern mit ihren Freundinnen.
Irgendwann sind selbst die üblichen Nachzüglerinnen da und wir fangen mit dem Begrüßungskreis an. Eigentlich trainieren wir zu dritt die Mädchen.
Mareike und Sina haben früher selber Handball gespielt, jetzt sind sie mit ihren Töchtern hier. Ich musste nicht lange fragen, ob sie helfen wollen, sie haben sofort zugesagt. Seit dem Herbst aber haben wir neue Stars im Team. 4 Jugendliche aus der weiblichen C-Jugend helfen dankenswerterweise mit (Finja, Jule, Melia und Smilla). Mareike, Sina und ich spielen nun eigentlich keine Rolle mehr. Die vier Jugendlichen sind der Hit. Sie werden umringt von den Mädchen. F zieht am Ärmel, während M, J, C oder sonstwer Huckepack genommen werden wollen.
Nach der Einführung rennen die Kinder los, alle wollen Ticker sein und jammern, wenn jemand anderes dran ist.
Irgendwann teilen wir die Kinder in Gruppen ein, dieses dauert eine Weile, P will unbedingt mit P zusammen sein. Die vier Jugendlichen setzen sich mit ihrer Gruppe auf den Boden und erklären, was jetzt ansteht. Ich sinniere rum, ob ich das auch so machen soll. Sina lacht, sie weiß sofort um meine Gedanken. Muß ich mich wirklich auf den Boden setzen um mich danach wieder hochzuquälen? Die Mädchen nehmen sich alle einen Ball, das ist nicht einfach, der Kampf um lila, grüne Bälle geht los. Die weißblauen Bälle will keiner haben. Später heißt es zu zweit ein Ball, das ist noch schlimmer, wer spielt mit wem und welcher Ball wird genommen, jetzt es wirklich pädagogisches Geschick gefragt.
Am Ende werden die Kinder erneut in Gruppen eingeteilt, sie stehen in einer Reihe und werden durchgezählt. 1,2,3… Irgendwann hat jedes Mädchen seine Zahl behalten. Mit der Freundin zu erzählen, ist für die Kinder oft wichtiger als aufzupassen.
Während des Abschlussspiels spielen die Mädchen auf Tore, bzw auf große Matten. Tore gibt es nicht in der Halle, einen 6 m Kreis auch nicht. Das Wort „abgeben“ wird immer wieder gern wortwörtlich genommen. Der Ball wird wie ein Geschenk überreicht.
Am Ende der übliche Abschlusskreis, auch ich setze mich auf den Boden, die vier Jugendlichen haben je ein Kind auf dem Schoß, manchmal auch zwei. Es muss noch geklärt werden, wer dieses Mal das Maskottchen mitnehmen darf. 30 erwartungsvolle Augen schauen mich an.
Nach dem alle weg sind, ein Blick noch in beide Umkleideräume. Ich habe Glück, keine Trinkflasche ist stehen geblieben und ich muss niemanden anschreiben.
Ich schließe die Halle zu, zufrieden und erschöpft fahre ich nach Hause.